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Termine Abt. Wildbad

Am gestrigen 08.06.2009 gegen 09.32 Uhr wurde die Feuerwehr Bad Wildbad, Abt. Wildbad zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person alarmiert.

 

Nach erster Lagemeldung war ein LKW auf der B 296 zwischen Calmbach und Oberreichenbach umgekippt. Auf der Anfahrt wurde vermutet, dass der LKW wohl im Verlauf der Altvaterkurve umgekippt sei.  Bei Eintreffen der ersten Kräfte an der Unfallstelle bestätigte sich dies. Ein Tanklastsattelzug war im Kurvenbereich in Fahrtrichtung Oberreichenbach nach links umgekippt und über die komplette Fahrbahnbreite gerutscht. Erst in der Böschung kam der 40-Toner dann in Seitenlage zum Stillstand.

 

Nach erster Lageerkundung stellte sich heraus, dass der Fahrer des LKWs noch in der Fahrerkabine eingeschlossen war. Ersthelfer hatten sich durch die teilweise aufgerissene Frontscheibe Zugang zu ihm verschafft. Die Feuerwehr entfernte die Frontscheibe mit einer Glassäge und ermöglichte so einen ungehinderten Zugang zum Verunfallten. Kräfte des eingetroffenen Rettungsdienstes übernahmen dann die Versorgung des Patienten. Kurze Zeit später landete auch direkt auf der engen Straße der angeforderte Rettungshubschrauber samt Notarzt.

 

Die Feuerwehr ermittelte indes an Hand der Ladepapiere den Inhalt der Tankkammern. Als Ladung wurde ein ungiftiges organisches konzentriertes Apfelrohextrakt festgestellt. Da der Lastzug sich in Seitenlage befand wurden die Fahrzeugbatterien aus der Halterung entfernt und abgeklemmt, damit die Batteriesäure nicht weiter auslaufen konnte. Das ausgelaufene Motoröl band man mit Ölbindemittel ab, damit das Erdreich nicht kontaminiert wird.

 

Den Fahrer befreite man nach Erstversorgung durch Rettungsdienst und Notarzt aus der Fahrerkabine , wobei er leicht im Fußraum eingeklemmt war. Im Rettungswagen wurde die Versorgung fortgesetzt, um den Patient für den Transport vorzubereiten. Der Rettungshubschrauber brachte den schwerstverletzten LKW-Fahrer in die Uniklinik nach Tübingen. Auf Grund der schweren Kopfverletzungen bestand Lebensgefahr.

 

Parallel zu den Einsatztätigkeiten der Feuerwehr und des Rettungsdienstes begannen die Kräfte der Polizei mit der Regelung des Verkehrs und der Unfallaufnahme. Nach Eintreffen des Bergungsunternehmens aus Pforzheim wurde schnell klar, dass der mit ca. 25 t Ladung gefüllte Tanklastzug ohne Abpumpen der Ladung nicht aufgerichtet werden kann. Da an der Einsatzstelle die Nutzung von Mobilfunkgeräten nicht möglich war, fuhr Stadtbrandmeister Tido Lüdtke in Richtung Calmbach um das weitere Vorgehen mit der Leitstelle und der Firma des verunglückten Lkws abzuklären. Dabei stellte sich heraus, dass der nächste verfügbare Tankwagen für Lebensmittel im Bereich Heilbronn/ Mannheim unterwegs ist. Da allein für die Anfahrt 3 Stunden einzuplanen war, wurde daraufhin als Alternative Bauern mit Güllefässer über die Leitstelle organisiert. Vor Ort übernahm für diese Zeit Abteilungskommandant Alfred Etzel die Einsatzstelle. Ein Teil der Einsatzkräfte der Feuerwehr konnte dann den Einsatz beenden.

 

Fraglich war dann aber, wo man den Tankinhalt entsorgen kann. Eine Entsorgung auf der Deponie war nicht möglich, da es sich ja um eine dickflüssige Flüssigkeit handelte. Es wurde dann abgeklärt, ob die Kläranlage in Calmbach den Apfelextrakt verarbeiten kann. Nachdem  von dort das O.K. kam, schlug die große Stunde unseres neuen Rüstwagen. Da die Kupplungssysteme von Lebensmitteltransporten verständlicherweise nicht mit dem Kupplungssystem der Güllewagen zusammenpassten, wurden die Kupplungen am Schraubstock des Rüstwagens so umgebaut, dass dann mit den Güllewagen die Flüssigkeit abgepumpt werden konnte. Dies zog sich dann bis etwa 16.30 Uhr hin.

 

Danach konnte das Bergeunternehmen mit einem Kranwagen und zwei LKW-Abschleppwagen den Tanklastzug wieder aufrichten. Gesichert wurde der Tankzug dabei auch mit der Winde des Rüstwagens. Der Sattelauflieger wurde dann von der kaputten Zugmaschine getrennt. Eine Zugmaschine des Abschleppunternehmens brachte den beschädigten Auflieger dann auf den Betriebshof. Einer der beiden LKW-Abschleppwagen nahm dann die kaputte Zugmaschine auf den Haken und verbrachte diese ebenfalls auf den Betriebshof.  Von der Feuerwehr wurde die Fahrbahn noch mit Wasser gereinigt.

 

Im Anschluss konnte gegen 17.45 Uhr die für die Bergung vollgesperrte Bundesstraße wieder geöffnet werden.

Die Feuerwehr Bad Wildbad war mit 21 Einsatzkräften und 5 Fahrzeugen vor Ort. Vor Ort waren auch Kräfte der Polizei und des Rettungsdienstes.

 

Bilder vom Einsatz gibts hier.

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